10–2017 bis 1–2018 München, Museum Mensch und Natur
Ausstellung Totholzskulpturen
Welche Schönheit sich bei genauem Hinsehen in vermeintlich wertlosem Totholz offenbart, führt uns die Künstlerin Lore Galitz vor Augen. Sie arbeitet seit den frühen neunziger Jahren mit Fundhölzern – Stücke aus totem Holz, die sie im Wald oder an Flussläufen findet und die für sich genommen bereits kleine Kunstwerke der Natur sind. Mit einem bewusst minimalen Goldauftrag arbeitet die Künstlerin das Besondere und die Schönheit dieser Hölzer heraus und öffnet damit für den Betrachter das Tor zur Seele des Holzes. Das Gold bildet dabei einen wunderbaren Kontrast zum matten Holz. Gegensätze wie matt-glänzend, glatt-rau, organisch-anorganisch sind in ihren Holzobjekten harmonisch geeint. Lore Galitz verwendet Gold, weil es symbolisch für Reichtum und Wert steht. Der Goldauftrag hebt die Hölzer aus ihrem bisherigen Kontext. Er erhöht die Wertigkeit des Holzes und will diese Tatsache zugleich in Frage stellen.
„Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet“, ein Zitat von Christian Morgenstern, fängt das Wesen ihrer Arbeiten ein. So stellen die ausgestellten Objekte für Lore Galitz einen verdichteten Ausdruck eines wertschätzenden Miteinanders von Mensch und Natur dar.